Donnerstag, 17. April 2008

"Wer will auf Dauer billig sein?"

Oder auch nur kurzfristig? In der Berliner Zeitung steht heute ein interessanter Kommentar, der endlich, endlich ein anderes und klareres Licht auf Inflation und Hungerkrise wirft als die Behauptung, mehr Biosprit führe zu weniger Ackerland. Der Kommentator weißt darauf hin, dass in den sogenannten "Billiglohnländern" die Löhne steigen.
Im letzten Jahr etwa war von stark steigenden Gehältern für IT-Fachkräfte in Indien zu hören. Derzeit erlebt Rumänien eine Bewegung für bessere Bezahlung. So wurde gestern ein Streik im größten rumänischen Stahlwerk von Arcelor Mittal in Galati gerichtlich ausgesetzt. Mehrere Gewerkschaften konkurrieren dort miteinander. Die Forderung reichen von einem Aufschlag von 25 Prozent bis zu einer Verdoppelung der Gehälter. Das Angebot des indischen Stahlkonzerns liegt bei 12 Prozent. 14 000 Leute arbeiten in dem Stahlwerk. Durchschnittlich beläuft sich der Lohn auf 210 Euro im Monat, wie es heißt. Das ist nicht viel für ein Land in der EU. Zudem verringern eine Inflationsrate von rund sieben Prozent und der fallende Wert des rumänischen Leu die Kaufkraft.
Die Arbeiter des Stahlwerks folgen dem Vorbild ihrer 13 000 Kollegen, die für Renault in dem Dacia-Werk von Pitesti das Modell "Logan" bauen. Dort hatten die Arbeiter 65 Prozent mehr Lohn verlangt und dagegen protestiert, "Sklaven innerhalb der EU" zu sein, während ihre Firma im Vorjahr 150 Millionen Euro Gewinn gemacht habe. Nach einem dreiwöchigen Streik gab es am Freitag eine Einigung, im Durchschnitt sollen nun 22 Prozent mehr Lohn bezahlt werden.


Schön auch das Ende des Kommentars:

Wenn die Lohnkosten steigen, dann erhöht das den Rationalisierungsdruck, aber auch die Anforderungen an den technischen Entwicklungsstand der Produkte. (...) Für die Arbeiter in Rumänien und vergleichbaren Ländern liegt darin eine Chance, denn mit dem Qualifikationsgrad ihrer Arbeit werden auch die Löhne weiter steigen. Möglich ist aber auch, dass sie schneller als erwartet eine eigene Welle von Betriebsverlagerungen erleben - weiter nach Osten, wo vielleicht noch einmal Billiglöhne locken.

Samstag, 12. April 2008

Kommando "Tito von Hardenberg" platziert gefälschtes Interview in Polylux

Eine schöne Aktion, die einiges Licht auf die Arbeitsweise von POLYLUX wirft - 50 Euro Aufwandsentschädigung für einen "Protagonisten" und wahrscheinlich ein Hungerlohn für den Journalisten, der den Beitrag verbrochen hat.

Bericht samt (doofem) Bekennervideo

Freitag, 11. April 2008

Amerikanische Impressionen








Dienstag, 8. April 2008

"Monsieur Islam n'equiste pas."

Steht ein Kampf der Kulturen bevor, existiert eine "islamische Welt"? Das ist das Thema dreier Bücher, die ich in der FRANKFURTER RUNDSCHAU besprochen habe.

Dienstag, 1. April 2008

Texte der 68er

Es gibt eine neue Buchbesprechung von mir im Netz:

Die 68er - Texte der globalen Revolte