Sonntag, 29. Juni 2008

Mehr zur Intelligenzforschung

Schon wieder: noch mehr Artikel von mir über Flynn-Effekt und Intelligenzforschung (im FREITAG und der WOZ)

Linton Kwesi Johnson - The Great Insurrection

Freitag, 27. Juni 2008

"Teil der Lösung, Teil des Problems"

Der Weltagrarrat hat einen Bericht über die globale Landwirtschaft vorgelegt. Hier mein Artikel zum Thema.

Mittwoch, 11. Juni 2008

Gedanken anlässlich eines Interviews im öffentlich-rechtlichen Radio

Ob sich Völker genetisch in der Intelligenz unterscheiden, das wissen wir ja nicht so genau. Wir kennen ja noch nicht die Gene, die für Ausprägung in der Intelligenz verantwortlich sind.

So der Bildungsforscher Heiner Rindermann in einem Interview mit Deutschlandfunk im Dezember 2007. Noch kennen wir diese Gene nicht, aber bald schon könnten wir sie gefunden haben – was wäre dann? Der deutsche Psychologe beschäftigt sich schließlich nicht mit der Aufzucht und Kreuzung von Völkern, wenigstens nicht beruflich, sondern vergleicht Schulsysteme.
Dass er in dem Interview das Wort "Rasse" benutzte, verursachte einen kleinen Skandal; dass sich das nicht gehört, ist vielen bekannt. Der Sender sah sich genötigt, den ursprünglichen Titel "Es gibt genetische Unterschiede zwischen den Rassen" zur Frage "Gibt es Unterschiede in Intelligenz und Wissen zwischen den Bevölkerungen verschiedener Länder?" zu ändern. Klingt besser. Rindermann reagierte mit einer Erklärung (PDF), in der er seine Kritiker als intolerant und wissenschaftsfeindlich darstellt und sich mit dem jüdischen Intelligenzforscher William Stern vergleicht, der von den Nazis aus Deutschland vertrieben wurde:

Es scheint in Deutschland auch heute noch bei einer Minderheit einen Bodensatz ethisch höchst bedenklichen Denkens und Handelns zu geben, der Intelligenzforschung verbieten und untersagen will. Dies gepaart mit Unbildung und dem unreflektierten Bewusstsein, die Wahrheit zu besitzen. Siehe auch ähnliche Vorgänge zu anderen Themen um Peter Singer oder Peter Sloterdijk.

Die bewährte "Selber Nazi!"–Strategie, es hätte von Geschmack und Umsicht gezeugt, hätte er erwähnt, dass die Geschichte der Intelligenzforschung von Rassismus geprägt wurde. Geschenkt. Ich frage mich ohnehin, ob die Aufregung über das böse Wort „Rasse“ nicht das Thema und Problem verfehlt: die völlig gängige Art, wie Rindermann und andere Bildungsforscher und kognitive Psychologen das Zusammenspiel von Vererbung und Umwelt beschreiben:
Menschen mit bestimmter genetischer Ausstattung suchen sich eine andere Umwelt aus und beeinflussen auch ihre Umwelt in einer bestimmten Form, wie es ihren Genen eher entspricht und wie sie sich auch dann besser entwickeln können. Also, zum Beispiel Intelligentere gehen eher länger in die Schule, auf Universitäten, und die weniger Intelligenten, die meiden eher solche Umwelten.

Wer weniger intelligent ist, meidet instinktiv die Hochschule, besser für ihn: Wohlfühlen würde er sich dort bestimmt nicht. Ganz ähnlich wird erklärt, warum bei Vergleichsstudien die Bayern besser abschneiden als die Brandenburger: Wer schlau ist, findet woanders Arbeit und geht! Gestern habe ich übrigens gelesen, dass mit exakt dem selben Argument in den 1920er Jahren erklärt werden sollte, warum Schwarze in den industriell geprägten Nordstaaten der USA durchschnittlich intelligenter waren als Schwarze im ländlichen Süden. Das Tempo des wissenschaftlichen Fortschritte kann einem den Atem rauben.
Solche (ich muss das blöde Wort benutzen: affirmative) Argumentationen beruhen gar nicht auf einem Rassebegriff, sondern auf der Vorstellung, die individuelle Begabung oder Denkfähigkeit sei irgendwie vorhanden und fix und weise den Menschen ihre soziale Position zu. Niemals umgekehrt, nicht die Arbeitslosigkeit und geistlose Arbeit machen "dumm", nein: Wer dumm ist, wird arbeitslos. Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen.
Warum, warum kritisiert niemand das, statt darüber zu faseln, die Intelligenztests seien unfair, weil kulturabhängig? Als würde es einen Unterschied machen, wenn die Intelligenztests und Schulen und Universitäten fair selektieren.

Freitag, 6. Juni 2008

Wer ist "Sabine G."?

Der Bundesfinanzminister wollte das Steuerprivileg für Privatschulkosten abschaffen, um mehr einzunehmen, nicht, um aus Gründen jener ominösen "Bildungsgerechtigkeit", von der so viel die Rede ist, aber immerhin - warum nicht? Die CDU war dagegen, man einigte sich auf einen faulen Kompromiss, der eine Obergrenze der Steuerfreiheit von 3 000 Euro pro Kind vorsieht. Das wiederum bringt zwei Autoren der WELT in Wut.
Fast 1000 Euro im Monat zahlt Sabine G. dafür, dass sie ihre drei Kinder auf eine private Ganztagsschule in Berlin gibt. "Wir schicken sie dahin, weil die staatlichen Schulen in Berlin einen schlechten Zustand haben", sagt sie. Immerhin 12 000 Euro im Jahr ist der Familie die gute Ausbildung ihrer Kinder wert. Das ist eine Menge Geld. Leisten kann sich die Familie diesen Aufwand nur, weil sie einen Teil beim Finanzamt zurückholt. (...) Nur den Protesten von Bildungspolitikern vor allem aus der Union haben die Kinder von Sabine G. es zu verdanken, dass sie ihre Berliner Schule jetzt nicht verlassen müssen.

Wer ist "Sabine G."? Wo kommt sie her? Ein merkwürdiger Nachname das, vielleicht steht er für "Gymnasium", wie in: "Ich bin aufs Gymnasium gegangen, und meine Kinder werden das auch selbstverständlich auch tun!" Warum sagt Sabine G. am Ende des Artikels dasselbe wie am Anfang? Warum sitzt sie in Berlin, wo zwei sozialdemokratische Parteien die Schulen herabwirtschaften, und nicht etwa in Hessen, wo es eine christdemokratische getan hat? Entspringt sie gar der müden Phantasie von Lohnschreibern, die für abstrakte und komplexe Themen "anschauliche Protagonisten" brauchen?

Mittwoch, 4. Juni 2008

Honigbienen überbrücken die Kulturdifferenz

Ah, die zuverlässige englische Presse: jeden Tag eine neue Tiergeschichte! Biologen haben offenbar festgestellt, dass europäische Bienen den "Dialekt" asiatischer Bienen lernen können.

Dienstag, 3. Juni 2008




Sonntag, 1. Juni 2008

"Keine Kamera!"

Das seltenste Nashorn der Welt will auch künftig in Ruhe gelassen werden.