Freitag, 20. August 2010

Eben erst habe ich bemerkt, dass schon im Juli eine Rezension von 'Datenschatten' in der Jungen Welt erschienen ist. Peter Wolter merkt kritisch an, dass erstens
die Fülle an Informationen und an angerissenen Themen läßt den Leser allerdings etwas verwirrt zurücklässt

- zugegeben, die 170 Seiten sind vollgepackt bis zum Rand, da habe ich übertrieben! - und dass zweitens Hinweise fehlen,

wie man die staatlichen und privatwirtschaftlichen Schnüffler ausmanövrieren kann.

Dafür, finde ich, gibt es andere Bücher; 'Datenschatten' ist eine Analyse der aktuellen Tendenzen von Überwachung, kein Ratgeber. Schade finde ich, dass Peter Wolter meine Grundthese (die ich scheinbar zu gut versteckt habe), nicht erwähnt: (Digitalisierte) Überwachung scheitert auch immer wieder, wenn nämlich die Überwacher nicht die eingesetzte Technik monopolisieren und sich auf die Unkentnis und Passivtät der Überwachten verlassen können. Zitat aus dem Buch:
Ob Überwachung abschreckend wirkt, lässt sich gar nicht beurteilen, ohne den gesellschaftlichen Zusammenhang zu kennen, in dem sie zum Einsatz kommt. Dann stellen sich Fragen wie: Wie isoliert sind die Überwachten voneinander? Mit was können die Überwacher drohen? Wer glaubt ihrer Drohung? Weiß der Überwachte von der Überwachung? Kennt er ihre Mechanismen – und damit ihre Grenzen?

Und an anderer Stelle heißt es in 'Datenschatten':
Die Methoden der Marktforscher, Detektive, Polizisten und Agenten beruhen auf Täuschung und Geheimhaltung. Sie müssen verdeckte Ermittler sein. Überwachung, die den Überwachten keine Regeln vorschreiben kann, muss täuschen und sich verstecken. Sie muss verschleiern, wie sie funktioniert.