Sonntag, 27. April 2014

Tiefer Staat, deutsche Presse abgetaucht: ein "Land im Ausnahmezustand"

Eines der Verbindungsglieder zwischen Staatsschutz, Geheimdiensten und den NSU-Terroristinnen ist tot. Der Spitzel "Thomas Richter", Deckname „Corelli“, weiß Der Spiegel , stirbt
laut Sicherheitskreisen an den Folgen einer zuvor nicht erkannten Diabetes-Erkrankung. Offenbar ausgestattet mit einer neuen Identität lebte "Corelli" zuletzt in einer Wohnung im Raum Schloß Holte-Stukenbrock, in der auch seine Leiche gefunden wurde. Die Ermittlungen erbrachten nach SPIEGEL-Informationen bislang keine Hinweise auf eine "Fremdeinwirkung".
Das ist natürlich nicht
merkwürdig.
Das wirft auch nicht, wie Die Süddeutsche meint,
Fragen auf.
Das stinkt zum Himmel! Micha Brumlik und Hajo Funke finden in ihrem Kommentar in der taz die richtigen Worte für diesen

Klassiker aller unaufgeklärten und nicht aufzuklärenden Todesfälle: einen „unentdeckten“ Diabetes.

Samstag, 26. April 2014

Sonntag, 20. April 2014

Geheimdienst-Chatbots verwickeln Pädophile und politisch Verdächtige in Internet-Gespräche

Klingt reißerisch, diese Überschrift? Nicht reißerisch genug, meint die amerikanische Electronic Frontier Foundation:
According to an inadequately redacted document publicly available on the federal government’s contracting site, FBO.gov, Sgt. Star is built on technology developed for the FBI and CIA more than a decade ago to converse with suspects online. From the document: LTC Robert Plummer, Director, USAREC PAE, while visiting the Pacific Northwest National Laboratories (PNNL) in late 2003, discovered an application developed by NextIt Corporation of Spokane, WA, that PNNL identified for the FBI AND CIA. The application used chat with an underlying AI component that replicated topical conversations. These agencies were using the application to engage PEDOPHILES AND TERRORISTS online, and it allowed a single agent to monitor 20-30 conversations concurrently.
Will sagen, es geht den Verfolgungsbehörden nicht nur ums Mitlesenm Mithören und Zuschauen, sondern ums automatisierte Aushorchen. Wie paranoid muss ich werden?
As in the context of data mining, a computer equipped with artificial intelligence is capable of engaging thousands of individuals simultaneously, twenty-four hours a day. But here the agent is able to leverage the power of computers to persuade via carefully orchestrated social tactics known to elicit responses in humans. In an age of national security and targeted advertising, citizen and consumer information is at an all time premium. Techniques of AI and HCI [Human-Computer Interaction] create the opportunity for institutions to leverage the human tendency to anthropomorphise and other advantages computers hold over humans (ubiquity, diligence, trust, memory, etc.) to facilitate an otherwise impracticable depth and breadth of data collection.

Freitag, 18. April 2014

Die Automatisierung des Seminars


Der dritte Teil meiner Telepolis-Serie über MOOCs ist erschienen: Die Automatisierung des Seminars. Der Text dreht sich um die öglichkeit einer industrialisierten Bildung.
Ob mit E-Rater massenhaft standardisierte Aufnahmeprüfungen benotet werden oder bei edX mit künstlicher Intelligenz Übungsaufgaben korrigiert werden, die Lehrmaschinen führen nicht zu einer völligen "Automatisierung". Die Technik macht die Lehrkräfte nicht gänzlich überflüssig. Sie gibt ihnen lediglich Instrumente an die Hand, um wesentlich mehr Studierende den Stoff zu vermitteln. Sie verändert die Arbeit der Lehrer und Dozenten.

MOOCs sind nur ein Beispiel für die aktuellen Versuche, mit neuer Technik die Effizienz in der Bildung zu steigern. Die schulische und universitäre Praxis insgesamt wird digitalisiert. Kinder und Jugendliche sollen mit Lernprogrammen arbeiten. Mit Big Data-Analysen Learning Analytics beziehungsweise Educational Data Mining können didaktische Mittel ausgewählt werden, die für eine bestimmte Lerngruppe objektiv am wirksamsten sind.

Begründet werden diese Bemühungen grundsätzlich mit Hinweisen auf eine bessere Qualität der Lehre und des Unterrichts, aber das übergeordnete Ziel ist, die notwendige Arbeitszeit und letztlich die Lohnkosten zu senken. Schulen und Universitäten wurden schon lange als "Lernfabriken" geschmäht. Dennoch blieb der Unterricht weitgehend "Handwerk". Zwar benutzte der Lehrer Medien, aber er benutzte sie eben wie ein Handwerker ein Werkzeug: in eigener Regie. Deshalb war seine konkrete Arbeit schwer kontrollierbar und nicht ohne weiteres ersetzbar. Eben das verändert sich durch die Digitalisierung, Sie schafft die technische Grundlage, um die Arbeit auch im Bildungssektor neu zu teilen und letztlich weniger qualifizierte Arbeitskräfte einzusetzen.

Teil 1 der Serie: Ein Weltmarkt für Internet-Bildung
Teil 2 der Serie: Bildung als mediale Ware

Samstag, 12. April 2014

Sonntag, 6. April 2014




Freitag, 4. April 2014