Samstag, 21. Februar 2015

"Ihr nervt!" ...

... ruft Kerstin Bund in der aktuellen Zeit den Bahnarbeiterinnen und Bahnarbeitern zu, die vielleicht bald wieder streiken, und sie meint das auch so. Bund ist eine junge Wirtschaftsjournalistin, gerade mal 32 Jahre alt und Absolventin der Axel Springer Akademie. Sie hat ein Buch veröffentlicht, das im Untertitel
Anders leben. Anders arbeiten. Anders sein.
heißt und sich um die (vermeintlich) kommende Arbeitswelt dreht - Streiken gehört offenbar nicht zu ihr.
Für ihre engagierte Berichterstattung hat sie u. a. den Ernst-Schneider-Preis für Wirtschaftsjournalismus erhalten.
heißt es auf ihrer Autorinnen-Seite bei Der Zeit, weil Bund kämpft gegen Privilegien, sofern es solche von abhängig Beschäftigten sind.

Nun wäre ihr Artikel der Rede und das Bloggen nicht wert, wäre Bund nicht aus Versehen eine wunderbare Passage gelungen:

Bei der Bahn haben die Lokführer den bundesweiten Schienenverkehr bereits sechsmal lahmgelegt ... den Konzern kostet das bislang 150 Millionen Euro - und die Reisenden ihre Selbstbestimmung
weil die Reisenden nämlich nicht mehr machen können, was sie wollen und in München bleiben müssen statt selbstbestimmt nach Berlin zu fahren, wenn der Lokführer nicht mag, was fies ist, aber eben in dessen selbstbestimmter Entscheidungsmacht liegt, die für die Freiheit seiner Mitmenschen böse Folgen hat, während dagegen ein Stocken des steten Stroms schlechter Zeitungsartikel und schlechter Bücher keinem groß auffällt, ich fände es regelrecht wohltuend.