Donnerstag, 25. Juni 2015

"Journalistische Standards, hoher Anspruch"

Der Medienjournalist Stefan Mey hat letzte Woche in seinem Blog einige Informationen über die „unterschätzten Mail-Medien“ zusammengetragen.
27 Millionen Leute zieht es laut Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung pro Monat zu T-online. Das Portal erreicht damit 49% aller deutschen Internet-User*innen. Das ist deutlich mehr als das zweit platzierte Angebot Bild.de erreicht. Andere große Mail-Medien sind die Schwesterportale Web.de (14 Mio.) und Gmx (11 Mio.). 9 Mio. Nutzer*innen besuchen zudem das Angebot von Yahoo Deutschland und 7 Mio. das Microsoft-Portal MSN Deutschland, die beide etwas ähnliches machen.
Angesichts des „Contents“ - mirabile dictu -, der dort zu finden ist, ist das eine schlechte Nachricht. Betrieben wird gmx und web.de vom Unternehmen United Internet. Stefan Mey bemerkt nebenbei:
Die Aufmacher-Geschichte ist oft politisch. Zur Zeit geht es immer wieder um Griechenland, letzte Woche kam in einem “Live-Blog” etwa der konservative CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok zu Wort, der in einem Teil der griechischen Regierung „alte Kommunisten“ erkennt, „die jetzt versuchen, den Bürgerkrieg von 1949 zu gewinnen”.
Oh ja! Es geht bei Web.de und den anderen um Griechenland big time, andauernd und gnadenlos. Die Berichterstattung in Deutschland ist ohnehin einseitig. Durch den Boulevard-Filter der Mail-Medien gedrückt ist sie unerträglich. Da wird "zugespitzt" und personalisiert, was das Zeug hält, eines aber bestimmt nicht – informiert und erklärt. Wer diese Artikel liest, ist dümmer als zuvor.

Jeden Morgen, wenn ich meine Emails anschaue, leide ich Schmerzen. Das meine ich nicht sinnbildlich – ich kriege von der Hetze wirklich Bauchschmerzen, so wie man vom Lärm eines Presslufthammer Kopfschmerzen bekommen kann.
Nun wird in dem Artikel Martin Wilhelm von United Internet zitiert, der diesen Schund anscheinend irgendwie redaktionell verantwortet. Was sagt er?

Unsere Redaktion arbeitet nach journalistischen Standards und mit hohem eigenen Anspruch.
Das allererste, was man im Werbegeschäft lernt, ist, nicht rot zu werden.

Freitag, 19. Juni 2015

Dienstag, 16. Juni 2015

Fun fact # 21: Religion

Um bei der Scientology-Kaderorganisation "Sea Org" aufgenommen zu werden, unterschreiben die neuen Mitglieder einen Vertrag "für die nächste Milliarde Jahre". Hintergrund ist die Vorstellung, sie würden wiedergeboren und kämen in ihrer nächsten Inkarnation wieder zu Scientology.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Vorausschauende polizeiliche Überwachung und die moralische Statistik des 21. Jahrhunderts

Gestern lief bei WDR 5 mein Feature über das sogenannte Predictive Policing. Der Beitrag erklärt, wie die Technik funktioniert, ansatzweise auch, warum sie sich gegenwärtig in Deutschland verbreitet.

Wie immer ist mir wichtig, auf die prinzipiellen Grenzen automatisierter Überwachung und ihre sozialen Antriebskräfte hinzuweisen. Denn nur oberflächlich betrachtet ist die computergestützte Verbrecherjagd etwas Neues. In einer historischen Perspektive handelt es sich nur um die jüngste Etappe einer langen Entwicklung, die schon im frühen 19. Jahrhundert begann.

Mittwoch, 10. Juni 2015

Wie schön, wenn nach dem ganzen Gerede über den bevorstehenden Triumph der Künstlichen Intelligenz und lernende Roboter sich der Computer mal so richtig doof anstellt!

Freitag, 5. Juni 2015

Auf dem Boulevard regiert die Rudelmentalität. Und seit klar ist, was von der griechischen Regierung zu halten ist, gibt es keines mehr. Wenn sie redet, "wütet" sie. Wenn die Troika redet, "reicht sie die Hand".



Mittwoch, 3. Juni 2015

Montag, 1. Juni 2015